Akustiksimulationen

Beschallungs- und Raumakustiksimulationen

3D-Akustiksimulationen mit EASE Aura

Für die Planung moderner Alarmierungs- bzw. Beschallungsanlagen sind Akustiksimulationen ein unverzichtbares Werkzeug. Mit Hilfe von dreidimensional modellierten Räumen gelingt es, exakt passende Lösungen für die jeweilige Beschallungsaufgabe zu entwickeln.

Abb: Raummodell eines Fussballstadions

… immer nur so gut wie die ihr zugrunde liegenden Daten!

Einfache Abschätzungen der Raumakustik oder der Beschallungslösung stellen sich immer wieder als folgenschwere Über- oder Unterdimensionierungen heraus – die Folge sind teure Nachträge und unzufriedene Bauherren.

Demgegenüber sind die Kosten für eine Akustiksimulation gering und stellen die Planung auf ein solides Fundament.

Software-seitig setzen wir dazu auf den Industriestandard EASE mit AURA-Modul des Berliner Herstellers AFMG.

Um präzise Akustiksimulationen durchführen zu können, ist es erforderlich, verschiedene Parameter zu erfassen, um ein realitätsgetreues Modell als Arbeitsgrundlage zu erhalten.

Arbeitsweise und Parameter

Zur Erstellung einer Akustiksimulation muss zunächst ein dreidimensionales Modell des zu betrachtenden Raumes erstellt werden.

Hierfür sind Architekturdaten des im Bestand befindlichen oder geplanten Gebäudes bzw. Fläche nötig. Diese müssen nicht nur Angaben zu den Maßen der akustisch relevanten Strukturen machen, sondern auch Oberflächenmaterialien und Aufbauten der akustisch wirksamen Flächen beschreiben. Im Zweifelsfall oder bei fehlenden Plänen kann die Raumgeometrie und die Form aller akustisch relevanten Einbauten auch durch uns bei einem Vor-Ort-Termin erhoben werden.

Abb: 3D-Modell eines Freizeitbades mit mehreren Becken

Auch die akustischen Eigenschaften des Raumes, gekennzeichnet durch die Absorptions- und Reflexionseigenschaften aller Oberflächen, kann durch uns messtechnisch geprüft oder in der Akustiksimulation durch einschlägige Datenbankwerte selbst angenähert werden.

Somit setzen wir aktuelle fachtechnischen Anforderungen zu „kalibrierten Simulationsmodellen“, wie sie beispielsweise in der DIN VDE 0833-4 festgelegt sind, für Sie in die Praxis um.

Abb: Ballondaten eines Linearrays im GLL-Viewer

Berechnungen und Lautsprecherdaten

In das Simulationsmodell können Daten verschiedenster Hersteller eingesetzt werden. Die Berechnungsergebnisse erlauben einen Vergleich der akustisch wichtigsten Parameter, wie etwa:

  • Frequenzgang über allen Flächen oder an spezifischen Positionen
  • Gesamtschallpegel als Spitzen- und Dauerwert
  • Sprachverständlichkeit nach dem STI-Verfahren
  • Raumakustische Maße wie Klarheit, Deutlichkeit oder Echo-Grade
Abb: Berücksichtigung eines Sprachspektrums und verschiedene Filtereinstellungen

Moderne Lautsprechersimulationsdaten stellen ein präzises elektroakustisches Modell des jeweiligen Systems dar. So wird beispielsweise das Richtverhalten der Lautsprecher exakt nachgebildet und erlaubt somit sinnvolle planerische Vorgaben für die Ausrichtung und Einstellung.

Wir berücksichtigen bei allen Simulationen grundsätzlich die tatsächlich zum Einsatz kommenden Signale (gekennzeichnet durch Spektrum und Scheitelfaktor).

Weitere Faktoren, wie Kabelinduktivitäten, Trafoverluste sowie projektspezifische Entzerrungen, können ebenfalls berücksichtigt werden. Somit setzen wir aktuelle fachtechnischen Anforderungen (z.B. nach VDE 0833-4 oder CEN/TS 54-32) für Sie in die Praxis um.

Planung, Optimierung und Nachweis

Die Ergebnisse der Akustiksimulation dienen als Grundlage für die planerischen Entscheidungen und Maßnahmen zur Optimierung der Beschallungsqualität bzw. Sprachverständlichkeit.

Sie ermöglichen es uns, gezielte Anpassungen vorzunehmen, wie die Auswahl geeigneter Lautsprecher, die Optimierung der Lautsprecherpositionen oder die Nutzung akustisch wirksamer Materialien zur Verbesserung der Raumakustik.

Auch ein Vergleich einer im Bestand befindlichen Beschallungsanlage mit einer eventuellen Neuanschaffung ist somit nach objektiven Vergleichsmaßstäben möglich.

Abb: gleichmäßige Verteilung und genaue Ausrichtung der Lautsprecher zu optimalen Abdeckung der Zuschauerbereiche
Abb: Konzerthaus Berlin mit Zuschauern

Virtuelles Publikum

Neben unterschiedlichen Belegungszuständen des Raumes sind auch variable Nutzungsszenarien, wie etwa durch verfahrbare Raumtrenner oder Dächer, problemlos umsetzbar.

In besonders schwierigen Umgebungen, in denen sich kein Wirksamkeitsnachweis durch Messung erbringen lässt, bietet sich die Akustiksimulation ebenfalls als hilfreiches Werkzeug an. Durch das Hinzufügen eines „virtuellen Publikums“ lässt sich dessen akustische Auswirkung auf einen Raum berechnen.

Beschallungsanlagen

Auch für die Planung von Beschallungsanlagen zu Nicht-Alarmierungszwecken sind professionell durchgeführte Akustiksimulationen stets sinnvoll.

Dies kann beispielsweise im Zuge einer Neuanschaffung eine objektive Vergleichsgrundlage zwischen verschiedenen Fabrikaten liefern und den Betreibern somit wertvolle Informationen zur geplanten Investition liefern.

Abb: Center Cluster zur Versorgung eines schallharten Foyers

Viele Simulationsprogramme einschlägiger Lautsprecherhersteller berücksichtigen nicht die Raumakustik und liefern lediglich den Direktschallpegel als Berechnungsergebnis. Als Planungsgrundlage ist das leider nicht ausreichend, wenn etwa bewertet werden soll, ob ein bestimmter Dauerschallpegel oder Sprachverständlichkeit mit typischen Signalen auch tatsächlich erreicht werden kann.

Gegenüber einer Fehlinvestition sind die Kosten für eine Akustiksimulation gering und stellen sicher, dass die Wünsche des Betreibers auch tatsächlich Realität werden.